Tageslicht-PDT
Aktinische Keratose und sonnenlichtgeschädigte Haut effektiv behandeln
Alles auf einen Blick
- Behandlungsdauer: 20-30 Minuten
- Anästhesie: Unterspritzung mit Lokalanästhetikum
- Nachbehandlung: Vermeidung von direktem Sonnenlicht sowie kosmetischen Cremes in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung | Behandelte Areale sollten in den nächsten 3 Monaten keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden
- Gesellschaftsfähigkeit: Rötung 2 Tage nach der Behandlung (ähnlich wie bei Sonnenbrand) | Krustenbildung über 10 bis 14 Tage | danach kommt frische Haut zum Vorschein
- Sichtbarkeit der Ergebnisse: Nach Abfall der Krusten erkennt man eine frische, neue Haut, die noch über einige Wochen gerötet sein könnte – raue Stellen sollten deutlich reduziert oder ganz verschwunden sein. Eventuell kann eine Nachbehandlung nach 4 Wochen notwendig sein (je nach Tiefe und Ausdehnung der aktinischen Keratose).
- Haltbarkeit der Ergebnisse: Man darf mit Langzeitergebnissen rechnen
Tipps für direkt nach der Behandlung
Im Anschluss an die Behandlung in meiner Ordination sollte sich der Patient / die Patientin umgehend ins Freie begeben, wo er / sie die nächsten zwei Stunden verbringen sollte. Die optimalen Voraussetzungen hierfür sind mindestens 10 Grad, am besten von März bis Oktober. Danach ist es empfohlen nach Hause zu gehen, um die Cremereste mit lauwarmen Wasser abzuwaschen und die verschriebene Salbe aufzutragen (zweimal täglich/7 Tage).
Was ist die Photodynamische Therapie mit Tageslicht?
Die Photodynamische Therapie mit Tageslicht (Daylight-PDT) ist eine spezielle Lichtformtherapie, die zur Behandlung oberflächlicher Tumore wie eben die aktinische Keratose eingesetzt wird. Hierbei wird auf das Tumorgewebe eine lichtsensibilisierte Substanz aufgetragen. Diese Substanz reichert sich in den Tumorzellen im Vergleich zu normaler Haut um das 10-fache höher an.
Im Anschluss an die Einwirkzeit werden die betroffenen Hautareale für 2 Stunden dem Tageslicht ausgesetzt. Dies führt dazu, dass die Substanz aktiviert wird und die Tumorzellen abgestoßen und gezielt zerstört werden.
Nach etwa 3 Monaten stellt sich das Endergebnis ein. In aller Regel hält der Erfolg einer Tageslicht-PDT mehrere Jahre an. Dies hängt jedoch von Ihrem Lebensstil und vor allem von der Frage, wie häufig Sie sich der Sonne aussetzen, ab.
VORHER-NACHHER Ergebnisse
VORHER
NACHHER
Wann genau hilft die Tageslicht-PDT?
Schäden durch UV-Strahlung, welche vor Jahren entstanden sind, kommen oftmals erst mit langer Verzögerung zum Vorschein. Auf der Hautoberfläche machen sie sich demnach erst viel später bemerkbar, auch wenn Sie sich starker Sonnenstrahlung nicht mehr aussetzen oder in den Folgejahren aktiv davor schützen.
Im Wesentlichen treten die Hautänderungen an den sogenannten Sonnenterrassen des Gesichts (Unterlippe, oberer Ohrenbereich, Nase, Stirn, Glatze) in Erscheinung. Schultern, Dekolleté, Unterarmen und Handrücken sind ebenfalls betroffen. Solche Sonnenschäden erkennen Sie daran, dass sich die Haut schuppig, rau oder krustig anfühlt. In diesem Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie von einer aktinischen Keratose (AK) betroffen sind.
Wie läuft eine Tageslicht-PDT ab?
- Morgendliches Auftragen einer “chemischen” Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor (50+), welche mindestens 15 Minuten einwirken sollte.
- Desinfizierung gefolgt von der Unterspritzung der zu behandelnden Areale mit einem Lokalanästhetikum und Vorbehandlung dieser Stellen mit dem fraktionierten CO2 Laser.
- Auftragen der ALA-Creme in einer ungefähr ein Millimeter dicken Schicht mit einem Handschuh oder Spatel.
- Binnen 30 Minuten sollte sich der Behandelte für ca. 2 Stunden ins Freie begeben (Aufenthalt im Halbschatten, bei mind. +10 °C, ab März bis Oktober) auf.
- Abwaschen der Cremereste mit lauwarmem Wasser.
- Auftragen der verschriebenen Salbe (zweimal täglich/7 Tage).
- Auftragen von Lichtschutzmitteln.
- Meiden der Sonne für die nächsten 48 Stunden.
- Nach 4 Wochen wird eine klinische Kontrolle in der Praxis durchgeführt und gegebenenfalls eine zweite Behandlung.
Aktinische Keratose als Vorbote von weißem Hautkrebs
Das Tückische an aktinischer Keratose ist, dass Betroffene in seltenen Fällen Beschwerden aufweisen. Doch aktinische Keratosen heilen nicht von allein und sind eine Vorstufe von weißem Hautkrebs. Unbehandelt können sie sich nach gewisser Zeit zu einem bösartigen Stachelkrebs entwickeln, welcher auch metastasieren kann. Wird eine aktinische Keratose dermatologisch rechtzeitig behandelt, kann dessen Umwandlung in Weißkrebs (Plattenepithelkarzinom) verhindert werden.
Trotz unzähliger alternativer Behandlungsarten hat sich die photodynamische Therapie mit Tageslicht insbesondere bewährt.
Häufigkeit und Anzeichen einer aktinischen Keratose
Aktinische Keratosen stehen für den dritthäufigsten Grund, weshalb Patienten einen Dermatologen aufsuchen. Ferner gelten sie als die am weitesten verbreitete Vorstufe von weißem Hautkrebs. Dieser ist wiederum die häufigste Form von bösartigen Hauttumoren und tritt hierzulande jährlich bei ca. 328 von 100.000 Menschen auf.
Weil aktinische Keratosen die Folge langfristiger UV-Strahlung sind, kommen sie vor allem bei älteren Menschen vor. Patienten mit Immunsuppression sind noch häufiger betroffen. Europaweit weist Schätzungen zufolge jeder zweite über 60-jährige mindestens eine derartige Hautveränderung auf. Doch sie ist immer häufiger bereits bei jungen Menschen zu beobachten, die der Sonne privat oder beruflich häufig ausgesetzt sind.
Aktinische Keratosen zeigen sich zu Beginn meist mit rötlich-braunen, rötlichen oder hautfarbenen Stellen mit weißlicher, leichter Schuppung. Diese Verhornung oder Schuppung nimmt im Verlauf zu, weshalb sich die Haut zunehmend hart und rau anfühlt. Oftmals vergrößern sich die ovalen oder runden Stellen von zunächst nur wenigen Millimetern auf mehrere Zentimeter. Die Umrisse können sowohl scharf begrenzt wie auch unregelmäßig sein.
Vergleich zwischen Tageslicht-PDT und konventioneller Rotlicht-PDT
Bislang erfolgte die Behandlung von weißem Hautkrebs oftmals mit der konventionellen PDT, die sich starken Rot-Strahlern bedient. Diese Behandlung erweist sich zwar ebenfalls als äußerst effektiv, jedoch aufgrund der Aufnahme von Cremes mit Aminolävulinsäure (ALA) als schmerzhaft.
Tageslicht-PDT bietet im Vergleich dazu die gleichen Resultate, verursacht allerdings kaum Schmerzen. Da die Bestrahlung sofort nach dem Auftragen der Creme begonnen wird, wird die ALA-Substanz unmittelbar nach dem Eindringen in die Zellen durch das Sonnenlicht verbraucht, ehe diese an die Nervenenden gelangen kann.
Die schonende Photodynamische Therapie mit Tageslicht hat ferner den Vorteil, dass sie die Möglichkeit einer wiederholten Durchführung bietet, ohne dass gesundes Körpergewebe beschädigt wird. Zudem stellt die Tageslicht-PDT neben der Behandlung und Vorbeugung von Hautkrebs auch bei weiteren Tumoren wie oberflächlichen Basalzellenkarzinomen oder Morbus Bowen eine Behandlungsalternative dar. Auch wird PDT zur Hautverjüngung eingesetzt.
Behandeln lässt sie sich auf verschiedene Arten, doch die photodynamische Therapie mit Tageslicht hat sich in den letzten Jahren besonders bewährt!
Wichtige FAQ’s zur Tageslicht-PDT
Was sollte man vor einer Tageslicht-PDT beachten?
Vor der Durchführung der Tageslicht-PDT ist morgens Lichtschutzfaktor 50 auf alle zu behandelnden Areale aufzutragen.