Akne Tarda
Ein zunehmend auftretendes Krankheitsbild
Die Teenager-Tage sind längst vorbei und dennoch sprießen Pickel im Gesicht: Spät-Akne heißt die Diagnose.
Jede 4. Frau in Österreich ist davon betroffen und statistisch steigen die Zahlen.
Bei diesem Krankheitsbild handelt es sich – wie bei der Pubertäts-Akne auch – um eine chronische Entzündung der Talgdrüsen mit meist Verdickung der obersten Hautschichte, allerdings ist nicht die typische T-Zone des Gesichts betroffen, sondern vor allem die untere Wangenpartie sowie Kinnregion.
Auch findet man seltener Mitesser und dafür mehr Papulopusteln, also entzündliche Knötchen, meist mit Eiter gefüllt, welche Juckreiz auslösen können und dadurch zum Kratzen anregen.
In manchen Fällen sieht man auch tiefliegende, entzündete Knoten, welche nicht eitrig sind, sondern hormonell bedingt auftreten.
Die Ursachen der sog. Akne tarda sind vielfältig, was auch eine effiziente Therapie erschwert: Zum einen ist es falsche Pflege (meist ein Zuviel an Cremes und Makeup), zum anderen eine hormonelle Dysbalance aufgrund Hormonschwankungen wie prämenstruelles Syndrom, Wechsel oder einfach Stress! Denn auch psychische oder berufliche Belastungen wirken sich auf unseren Hormonhaushalt aus und dies wiederum auf unsere Haut – als „Spiegel unserer Seele“.
Die gängige Therapie mit Schälen der Haut oder antibiotischen Cremes hilft hier leider wenig, zumal die Problemzone tief in der Haut lokalisiert ist, wo eine Creme auch gar nicht hinkommt.
Was nun dagegen tun?
Hände weg von den Anti-Pickel-Produkten für Teenagerhaut, denn diese sind meist nicht nur wirkungslos, sondern können das Hautbild tatsächlich auch nachhaltig verschlechtern!
Es empfiehlt sich in jedem Fall ein Besuch beim Dermatologen, der je nachdem welche Form von Spätakne vorliegt, speziell auf die Bedürfnisse der Haut eingeht. Bei der entzündlichen Form (deutlich gerötete, teilweise eitrige Knötchen), ist eine antibiotische Therapie in Form von Cremes oder Tabletten indiziert.
Bei aber vor allem tiefliegenden, „sterilen“ Knoten, die meist schmerzhaft sind, sollte in erster Linie „von innen“, also mittels Tabletten therapiert werden, damit der Wirkstoff auch effizient an das Zielorgan Talgdrüse gelangen kann. Hier eignet sich meist eine milde Therapie von Retinoiden (Vitamin-A-Derivate), die aber über einige Monate genommen werden sollten, um diese chronische Entzündung auch auszuheilen.
Eine neuartige und vor allem bei jeder entzündlichen Form die Akne ist die Lichttherapie mittels IPL-Laser:
Licht in einer ganz bestimmten Wellenlänge penetriert die Haut, ohne sie zu irritieren und gelangt in auch tiefere Hautschichten, um an Ort und Stelle entzündungshemmend auf die Akne-Knoten zu wirken.
Nach meist 2-4 Sitzungen ist meist bereits ein toller Erfolg sichtbar!